Willkommen im Hoormann-Haus

Über die Stiftung

von Dr. Thomas Behnke, stellvertretender Stiftungsvorstand

Es ist still geworden um Hermann und Christine Hoormann. Doch das soll sich ändern: Eine Stiftung ist ins Leben getreten, die sich nun, nach dem Tod des beliebten und unvergessenen Bolander Künstlerehepaares, ihrem Erbe in vielfacher Hinsicht annehmen möchte.

Künstlerisches Aushängeschild des Donnersbergkreises

Seit den späten 60er Jahren Wahlnordpfälzer, waren Christine und Hermann Hoormann für Jahrzehnte ein Kristallisationskern künstlerischen Lebens am Donnersberg. Auch wenn die Themen ihrer Malerei, Grafik und Keramiken, weit ausgriffen in die Fernen freier Fantasieentfaltung, waren beide als Künstler wie als Menschen geerdet in ihrer Wahlheimat, nahbar, auch stets bereit, beizutragen zur Arbeit etwa lokaler Initiativen. Insbesondere Hermann Hormann wurde mit seinen Jahresausstellungen, mit seinen Vignetten, Karikaturen, Zeichnungen in vielen Publikationen von der „Rheinpfalz“ über Festschriften bis hin zum Donnersbergjahrbuch nachgerade zum „Illustrator des Donnersbergkreises“ und zu seinem künstlerischen Aushängeschild. 2017 starb zunächst Christine Hoormann, im Juni 2022 dann ihr zu dieser Zeit 88-jähriger Mann. Da beide keine Nachfahren hinterlassen haben, verfügten sie schon zu Lebzeiten, dass ihr künstlerischer Nachlass und ihr Vermögen aufgehen sollen in einer Stiftung. Deren Zweck soll sein, ihr Werk zu bewahren, es weiterhin zugänglich zu halten und nicht zuletzt den Fantastischen Realismus, die Stilrichtung, die Hermann Hoormann als Künstler gelebt hat, zu fördern. 

Entstehung der Hoormann-Stiftung

Der Wunsch ist das eine, ihn rechtskonform und rechtssicher umzusetzen das andere, was viel Zeit in Anspruch genommen hat. Der kommunalen Seite als Aufgabe angetragen, hat es der Landkreis übernommen, die Stiftungsgründung in die Wege zu leiten. Das mit Stiftungsrecht vertraute Notariat Keim aus Ingelheim sorgte für deren rechtliche Vorklärung. Mitte 2024 gab es grünes Licht, mit der Wahl eines dreiköpfigen Beirates durch den Kreistag die Stiftung konkret werden zulassen. Gewählt wurden Sabine Wienpahl, die Bürgermeisterin der VG Kirchheimbolanden, der Künstler und langjährige Vorsitzende des Kunstvereins Donnersbergkreis Detlof von Borries und Ludger Grünewald, Berufsschullehrer und früherer Schüler Hermann und Christine Hoormanns in deren Zeit als Kunsterzieher am Nordpfalzgymnasium. In einem zweiten Schritt wählte dieser Beirat Landrat Rainer Guth zum Stiftungsvorsitzenden und Thomas Behnke, Rheinpfalz-Redakteur und ebenfalls ehemaliger Hoormann-Schüler, zu dessen Stellvertreter. Damit waren die Organe der Stiftung im September 2024 etabliert, sie selbst dadurch handlungsfähig. Als Name wurde in der Satzung festgeschrieben: Hoormann-Stiftung – Kunststiftung im Donnersbergkreis.

Seither ist vieles geschehen, freilich noch wenig davon öffentlich sichtbar. Es galt, sich vertraut zu machen mit dem Nachlass, mit Haus und Anbau und den laufenden Verpflichtungen bei Versorgern und Versicherungen, die mit der Immobilie zu tun haben, mit den Vermögenswerten – und nicht zuletzt mit dem Kunstbestand im Haus, dessen Sichtung gerade erst begonnen hat. Wichtige erste Entscheidungen betrafen die technische Sicherung der Immobilie gegen Einbruch und vor Schäden durch Leitungswasser, Ausfälle von Elektrik oder Heizung und ähnliches, Fragen der Vermögensverwaltung, aber auch ganz alltägliche Themen wie die künftige Pflege von Haus und Garten. Die Ausrichtung der Stiftung, aber auch die vielen Möglichkeiten, die das Anwesen insbesondere nach der Erweiterung des Wohnhauses um das stattliche Galerie- und Ateliergebäude Ende der 90er Jahre bietet, stimmen den Vorstand zuversichtlich, dass die junge Einrichtung auch interessant und attraktiv sein könnte für künftige Zustiftungen von Personen, die etwa bei fehlenden Erben auf der Suche sind nach einem sinnvollen Adressaten ihres Nachlasses. 

Wieder Leben im Hoormann-Haus

Ziel der Stiftungsverantwortlichen ist es, das Hoormann-Haus rund um das Werk seiner beiden früheren Bewohner zu einem lebendigen Kunstzentrum werden zu lassen. Entstehen soll ein Haus mit Ausstellungsbetrieb, mit offenen Türen für Kindergärten und Schulklassen, für Treffen und Begegnungen. Auf längere Sicht sollen die vorhandenen Räumlichkeiten, die für Wohnen wie Arbeiten optimal ausgestattet sind, auch für Stipendien, Forschungs- und Arbeitsaufenthalte zur Verfügung gestellt werden können. Diesen Themen gilt die sicher wichtigste Entscheidung der Findungsphase der Stiftung: die Einstellung der Kunsthistorikerin Annika Treiber als Sammlungsleiterin und Kuratorin und damit als Herz und Seele des Hoormann-Hauses. Sie hat die Aufgabe mit fühlbarer Freude und Begeisterung angenommen und geht es nun an, das Haus mit Leben zu füllen und den Namen Hoormann wieder in künstlerischen Kontexten zur Geltung zu bringen. Begonnen hat inzwischen der Aufbau eines Freundeskreises zur Unterstützung der Arbeit der Stiftung – der Zulauf zu ersten Treffen Interessierter war unerwartet groß und belegte, dass vielen Donnersbergern die Kunst Hermann Hoormanns und seiner Frau sehr am Herzen liegt und man sich darauf freut, dass da etwas in Bewegung kommt. 

Als Fanal an die Öffentlichkeit und in Anknüpfung an eine alte Tradition wurde die Kirchheimbolander Kulturnacht - seit 2002 das Präludium des Residenzfestes – ausgewählt als Tag und Anlass der ersten öffentlichen Einladung in das Hoormann-Haus seit dem Tod des Ehepaares. Bei dieser Gelegenheit sollte die Ausstellung ein letztes Mal so zu sehen sein, wie Hermann Hoormann sie hinterlassen hat, also sozusagen mit der Hängung der Werke von letzter Hand. Danach soll die Ausstellung im Galeriegebäude neu konzipiert und gestaltet werden, auch mit Wechselausstellungen zu verschiedenen Themen. Denn der Bestand an Kunst im Haus ist schlicht immens. Die Anzahl der Gemälde, Grafiken und Keramiken dürfte in die Tausende gehen, wobei testamentarisch verfügt ist, dass etwa die Restbestände an Drucken – Radierungen, Kupferstiche, Linolschnitte u.ä. – zugunsten der Arbeit der Stiftung veräußert werden können bis auf je ein Archiv-Exemplar und die Druckplatten. 

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